Donnerstag, 4. Juli 2013

Washington D.C. (1): Die Ankunft

Washington:  18.6.2013 bis 30.6.2013


Der Flug von San Francisco nach Washington, D.C. ist kurz, aber wir fliegen in der Nacht und kommen am nächsten Morgen ziemlich gerädert an. Unser Freund Ted besitzt zwar kein eigenes Auto, hat aber extra eins gemietet, um uns vom Flughafen abzuholen – was für ein Glück! Wir haben Ted 1998 bei einer Wanderung im „Great Smoky Mountains National Park“ in North Carolina südlich von Washington kennengelernt, ihn damals auch schon in seinem Zuhause besucht und seitdem immer Kontakt gehalten. Jetzt sind wir wieder hier und alle ein paar Jährchen älter geworden!!

Ted wohnt in Maryland, aber bis ins Zentrum von Washington sind es mit Bus und Bahn lediglich ca. 45 Minuten. Am ersten Tag machen wir nur eine Erkundungstour in die Umgebung. Uns fällt sofort auf, dass es im Gegensatz zu Kalifornien, wo sie eine verschwindende Minderheit darstellten, hier viel mehr schwarze Amerikaner gibt. Ted wohnt in einem interessanten multikulturellen Viertel. Neben Latinos, die in der Mehrheit aber nicht aus Mexiko, sondern eher aus anderen mittelamerikanischen Staaten kommen, leben hier auch viele andere Nationalitäten. Dabei sind Einwanderer aus Asien nicht so dominant wie in Kalifornien. Ein großer internationaler Supermarkt bietet die ganze Lebensmittelwelt Mittelamerikas und Westafrikas. Wir entdecken außerdem ein kleines Geschäft mit Zutaten für die äthiopische Küche, die zu unseren Favoriten gehört, und frischer Injera, einem weichen Pfannkuchen, der quasi zu allen äthiopischen Gerichten gegessen wird, traditionell hergestellt aus Teff, einer Hirseart. Der Besitzer des Ladens erzählt uns, dass es hier die größte äthiopische Gemeinde in den USA gibt und entsprechend viele Restaurants.  

Ansonsten fällt uns am ersten Tag noch auf, wie grün und üppig alles ist – ganz anders als in Kalifornien. Um diese Jahreszeit regnet es hier viel und Gewitter sind an der Tagesordnung, dabei ist es schwül-heiß. Das sei nicht immer so gewesen, erzählt uns Ted, der schon lange in dieser Gegend lebt, Klimawandel eine wahrscheinliche Ursache dafür. Für Ted ist das ein großes Thema. Er hat früher als Anwalt gearbeitet, sich aber aus diesem Job zurückgezogen und engagiert sich jetzt als Umweltaktivist. Vor einem Jahr hat er die Bewegung Climate first! gegründet und zu seinem Lebensinhalt gemacht.

Am nächsten Tag nehmen wir die Räder mit in die Bahn und fahren nach Washington. Die Räder können wir hier nirgendwo unbeaufsichtigt stehen lassen (das machen wir nur in japanischen Großstädten), deshalb drehen wir nur eine Runde durch die Innenstadt, vorbei am Weißen Haus und zur sogenannten „National Mall“, einer weitläufigen Grünanlage mitten in der Stadt, an deren einem Ende das „Lincoln Memorial“ liegt, am anderen Ende steht das Capitol. Außerdem befinden sich hier noch weitere Gedenkstätten und die berühmten Smithsonian Museen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten haben wir alle schon 1998 angeschaut, das sind 15 lange Jahre her (damals war Clinton im Amt), trotzdem können wir uns an vieles noch erinnern. Vor dem Weißen Haus gibt es wahrscheinlich als Folge von 9/11 jetzt viel mehr Barrikaden, Abgrenzungen und Sicherheitskräfte, man kann aber immer noch für ein Foto posieren und durch das schwarze Gitter einen Blick auf die Gemüsebeete werfen, die Michelle Obama als Anregung für ein gesünderes Essen hat anlegen lassen. Die Lincoln-Gedenkstätte ist genauso beeindruckend, wie wir sie in Erinnerung hatten, einfach der Hammer.


Am nächsten Tag reisen wir schon wieder ab. Wir sind eine Woche früher als ursprünglich vorgesehen in Washington und haben deshalb noch eine mehrtägige Fahrradtour in dieser Gegend geplant.






Washington D.C.: Das Weiße Haus steht als erstes auf unserem Besuchsprogramm.



Deutsch-amerikanische Personalrotation: 
Fast zeitgleich mit unserer Ankunft in Washington trifft Obama in Berlin ein.



 Das Weiße Haus ist seit über 200 Jahren der Amtssitz der amerikanischen Präsidenten.


 Diese Beete im Park des Weißen Hauses hat Michelle Obama angelegt, 
um für den Verzehr von gesundem Gemüse zu werben. 


Die längste Friedensaktion aller Zeiten: 
Seit 33 Jahren campiert Conception Picciotto ununterbrochen, Tag und Nacht, Sommer und Winter,
 "rain or shine", vor dem Weißen Haus, um für den Weltfrieden zu demonstrieren.


 Friedensdemonstrantin  - offensichtlich mit israelfeindlicher Tendenz


Das Zentrum der amerikanischen Hauptstadt ist sehr weitläufig, mit den Fahrrädern jedoch kein Problem. Allerdings sind die Autofahrer hier oft wenig rücksichtsvoll, wir erleben mehrere gefährliche Situationen.


An der Gedenkstätte für den Zweiten Weltkrieg spielt eine Militärkapelle.


 Musikanten in Uniform


 Die monumentale Marmorstatue im Lincoln-Memorial


Blick von den Stufen des Lincoln-Memorials auf die "National Mall". Der obeliskartige "Turm" ist das George-Washington -Memorial, das im Moment für Renovierungsarbeiten komplett eingerüstet ist.


 Unterwegs in Takoma Park/Maryland, wo Ted wohnt. 


 Ted mit Freundin Marianne


 Hier kauft Ted ein: Der COOP in Takoma Park führt ausschließlich  "Organic Food" (Bio-Lebensmittel).