Montag, 21. Januar 2013

Thailand (3): Von Krabi nach Bangkok - Teil 1

10.12.2012 bis 22.12.2012

Am Montag reisen wir zum Festland, nach Krabi, einer größeren Stadt an der Westküste. Erst jetzt beginnt unsere Fahrradtour richtig. Wir haben geplant, von hier Richtung Norden bis nach Bangkok zu radeln, gut 1000 km. Thailand ist uns zwar von etlichen früheren Aufenthalten vertraut, wir schätzen Land und Leute und lieben die thailändische Küche, die malayische Halbinsel haben wir aber erst einmal bereist, vor mehr als 20 Jahren. 

2008 waren wir mit den Rädern im gebirgigen Norden von Thailand unterwegs, hier unten im Süden erwartet uns nun ein völlig neues Thailand-Erlebnis: Die Andamanen-Küste, der Golf von Thailand, also Meer, Strände, Palmen, damit auch eine ganz andere Art von Tourismus. Unsere Route führt uns von Krabi zunächst die Westküste entlang Richtung Norden, dann durch das gebirgige Landesinnere der Halbinsel und den Khao Sok Nationalpark quer hinüber zur Ostküste und zum Golf von Thailand und schließlich nach Bangkok, wo wir am 22.12. ankommen.

Befürchtungen, Süd-Thailand könne so überlaufen sein wie z.B. Ko Phi Phi, bestätigen sich nicht, im Gegenteil. Besonders zu Beginn fahren wir tagelang, ohne einen einzigen Ausländer zu sehen. Der Tourismus konzentriert sich offenbar an ganz wenigen Stellen, dazwischen ist die Küste über weite Strecken unberührt und sehr einsam. Das führt manchmal dazu, dass wir Probleme haben, eine Unterkunft zu finden. Aus diesem Grund haben wir einige sehr lange Tage von bis zu 130 km.

Wenn wir gar nichts finden und die mehrspurige Schnellstraße, die durch ganz Süd-Thailand führt, nicht allzu weit entfernt ist, orientieren wir uns so ab ca. 16 Uhr dorthin. Da gibt es nämlich alle paar Dutzend Kilometer akzeptable und günstige Hotels. Die spannendsten Abende sind das natürlich nicht...
In größeren Orten schauen wir uns gezielt nach chinesisch geführten Hotels um, die garantieren immer einen bestimmten Standard, zwar ohne Flair, aber sauber, großzügig, mit Kühlschrank etc. Am Khao Sok Nationalpark übernachten wir in einer einfachen Stelzenhütte mitten im Dschungel, das Konzert der Insekten nach Einbruch der Dunkelheit ist einmalig, doch diese Urwaldromantik hat schnell ein Ende, als wir uns im Zimmer krabbelnder und fliegender Riesenkakerlaken erwehren müssen.

Ein anderes Mal bleiben wir bei einem Schweden aus Lappland, der zusammen mit seiner thailändischen Frau ein kleines Hotel direkt am Meer führt. Traumhaft! Nicht nur die Lage, auch das Leben des Schweden, seine Frau schmeißt den ganzen Laden. Je weiter wir nach Norden kommen, desto einfacher wird es, Unterkünfte zu finden. Zwei Tage vor Bangkok bleiben wir am Sam Roi Yot Beach in einer etwas edleren Anlage, die von einem Holländer geführt wird. Er lebt schon seit ewigen Zeiten hier und bekommt heimatliche Gefühle, als er erfährt, dass Gerold seine Wurzeln am Niederrhein nahe der holländischen Grenze hat. Spontan gewährt er uns einen Preisnachlass von 500 Baht (gut 10 Euro).

Kurz - was die Unterkünfte betrifft, war ein Urlaub selten so abwechslungsreich.

Angenehm ist auch der Verkehr in Thailand. Unser Eindruck: Hier läuft alles relativ zivilisiert ab. Mehr oder weniger hält man sich an die Verkehrsregeln, gehupt wird nur, wenn es nötig ist. Dazu hören und lesen wir später aber auch ganz anderes. Jedes Jahr sterben auf Thailands Straßen mehr als 12.000 Menschen (Deutschland: ca. 4000), viele Unfälle werden durch Alkohol am Steuer und Drogenmissbrauch verursacht. Wir sind natürlich durch unsere Erfahrungen in Sri Lanka geprägt und finden es schon erstaunlich, dass rote Ampeln beachtet werden.

Es ist in Thailand meist einfach für uns, ruhige, wenig befahrene Nebenstraßen zu finden, die fast immer gut ausgebaut sind und über einen breiten Randstreifen verfügen. Oft haben wir richtige Bilderbuchstrecken: Kaum Verkehr, keine Touristen, direkt am Meer an einer völlig unberührten Küste und Palmenstränden vorbei oder durch prächtigen Dschungel. Ein landschaftlicher Höhepunkt sind natürlich auch die Karstberge in den südlichen Provinzen Krabi und Phuket.



Unsere Route durch Thailand:


               Thailand

StepMap Thailand





In der Provinz Krabi gibt es spektakuläre Karstberge.

                                       

Wir übernachten im Banana Resort.
Der deutsche Besitzer lebt seit 15 Jahren hier.



 Abendstimmung an der Mangrovenküste beim Banana Resort.


Abendstimmung beim Banana Resort(2)



Frühstück in einem muslimischen Restaurant


 Kautschukplantagen säumen die Straße


 Hier wird Rohkautschuk gewonnen.



                                         
                                         
Unsere Stelzenhütte im Khao Sok - Nationalpark



Morgennebel im Nationalpark



Leckeres Frühstück mitten im Dschungel: 
Hier gibt es Khanom Krok - süße Küchlein aus Reismehl, Kokossahne und Palmzucker.



Karstberge - und leere Straßen



Endlich treffen wir andere Reiseradler: 
Diese drei Basken sind von Bangkok nach Kuala Lumpur unterwegs. 
Sie haben nur eine sehr schlechte Karte und bleiben deswegen auf Hauptstraßen.



Palmölplantage


 Warten aufs Abendessen - beim Schweden und seiner thailändischen Frau.



 Abschied vom Schweden: 
In Thailand sitzen wir in der Regel bei Tau und Tag auf den Rädern.



 "Was ist denn hier los?" denken wir und halten an.



Gibt´s doch gar nicht? - Gibt´s doch!! 
Kokosnussernte mit Hilfe dressierter Affen!!



Sonnenschutz der besonderen Art: 
So wird man beim Aufsammeln der von den Affen
heruntergeworfenen Nüsse garantiert nicht braun.



Im Laufe der Zeit kommt ein ganz schön großer Haufen Kokosnüsse zusammen!



6000 Kilometer sind geschafft.



Vorsicht Affe! 


In Südthailand sind wir sehr oft auf fast verkehrsfreien Traumstrecken unterwegs.