Mittwoch, 30. Januar 2013

In Bangkok (1)

Bangkok: 22.12.12 bis 3.1.13

An Bangkok scheiden sich die Geister. Die einen finden die Millionenmetropole furchtbar, die anderen sind begeistert - wir gehören zur letzten Kategorie. Wir lieben Bangkok!!!! Es ist für uns die spannendste Stadt der Welt, ungeheuer lebendig und vielseitig. Der Bangkok-Neuling wird sich erst einmal "erschlagen" fühlen, das erging uns nicht anders. Es braucht schon etwas Zeit, sich zu orientieren und zurechtzufinden. Bangkok hat z.B. keine konkrete "Stadtmitte", es gibt viele, ganz verschiedene Zentren. Wir waren schon oft in Bangkok, manchmal nur für einen kurzen Zwischenstopp, manchmal länger. 2008 haben wir zum Jahreswechsel über zwei Wochen hier verbracht und keine Sekunde davon war uns langweilig. Jedesmal entdecken wir neue Sachen, interessante Viertel, Tempel, Straßen, Restaurants.

Aber Vorsicht! Bangkok ist anstrengend. Zu viel darf man sich für einen Tag nicht vornehmen, dafür ist es zu heiß, laut und voll, sind die Wege zu weit.

Wir bleiben insgesamt 1 1/2 Wochen in Bangkok. Wie immer wohnen wir im Touristenviertel Banglamphoo, das nicht sehr weit vom Fluss Chao Phraya entfernt liegt, der die Stadt quasi in zwei Hälften teilt. Früher war Bangkok eine richtige Wasserstadt. "Venedig des Ostens" wurde sie genannt, wegen der vielen "Klongs" (Kanäle), die die Stadt durchzogen. Alles Leben spielte sich am und auf dem Wasser ab, die erste Straße wurde erst 1864 fertiggestellt. Das ist natürlich längst Vergangenheit. Aber auch wenn die meisten Kanäle jetzt zubetoniert sind - eine Klongfahrt gehört nach wie vor zum touristischen Standardprogramm, ebenso eine Bootstour auf dem Chao Phraya. Viele der Hauptsehenswürdigkeiten liegen außerdem nur ein paar Fußminuten vom Fluss entfernt, z.B. Wat Pho (Wat = buddhistischer Tempel), Wat Arun, der alte Königspalast, Wat Phra Kaeo etc. etc. Auch zum Blumenmarkt, indischen Viertel und nach Chinatown ist es vom Fluss nicht weit. Wie alle Touristen, die in Banglamphoo wohnen, und viele Einheimische auf dem Weg zur und von der Arbeit, benutzen auch wir deshalb meist das Expressboot, um in die Stadt zu kommen. Von dort geht es dann zu Fuß, per Bus oder mit der schnellen Hochbahn weiter. Bangkok mag vielleicht nicht unbedingt die schönste Stadt sein, aber vom Fluss aus präsentiert sie sich von ihrer besten Seite, v.a. im Dunkeln, wenn alles erleuchtet ist. Obwohl wir schon zigmal auf dem Chao Phraya gefahren sind, ist das für uns immer noch ein Erlebnis. Zur Rush Hour sind die Expressboote hoffnungslos überfüllt. Es lohnt sich, auch einmal in das viel geräumigere, ruhigere und nur unwesentlich teurere Touristenboot zu steigen. Da kann man sich zurücklehnen und all die wunderschönen Tempel genussvoll an sich vorüberziehen lassen.

Die Top-Attraktionen von Bangkok haben wir alle schon bei früheren Besuchen angeschaut, aber es gibt ein paar Sachen, die wir immer wieder machen, so auch dieses Mal: Wat Arun, so etwas wie ein Wahrzeichen von Bangkok und am besten vom Chao Phraya aus zu sehen; Wat Pho mit dem riesigen liegenden Buddha ist auch beim zigsten Besuch noch beeindruckend; den "Golden Mount" ("Goldener Berg") auf dem Gelände des Wat Saket erklimmt man über viele Stufen, von oben hat man einen tollen Blick, der Tempel liegt nur einen Spaziergang von unserem Hotel entfernt. Ins indische Viertel mit seinen Stoffmärkten und farbenfrohen Saris gehen wir auch immer wieder, nicht zuletzt auch deswegen, weil hier das etwas altmodische Kaufhaus "Old Siam" liegt, wo es nicht nur wunderschöne Seide, sondern auch den vielleicht besten Klebreis mit Mango und Kokosmilch in ganz Bangkok gibt. Diese Süßspeise schmeckt himmlisch und am besten frisch zubereitet, wenn der Klebreis noch lauwarm ist.

Auch immer wieder gerne schlendern wir über den "Pak Klong Talaat" direkt am Chao Praya, den größten Blumenmarkt, wo es aber auch Obst, Gemüse und Kräuter zu kaufen gibt. Ich mag v.a. die Orchideen, bei uns so teuer und kostbar und hier im Überfluss angeboten. Vor dem Markt sitzen die Tempelschmuckspezialisten, die aus frischen Blüten und Bananenblättern kleine Kunstwerke herstellen, die später die Tempel zieren.

Chinatown ist mit Sicherheit das quirligste Viertel in Bangkok, wie ein einziger großer Markt, wo es absolut alles gibt. Entsprechend geschäftig geht es dort zu. Durch die bekannte "Sampeng Lane", eine schmale Gasse, die sich bis tief in Chinatown hineinzieht, wird man praktisch geschoben, so voll ist es hier meistens. In Chinatown essen wir immer Dim Sum, lecker gefüllte Teigtaschen, die in Bambuskörbchen gedämpft werden. Anderes finden wir weniger appetitanregend, z.B. Seegurken oder das merkwürdige Sortiment an Heilmitteln. Von den meisten Sachen wissen wir gar nicht, was es ist, und wollen es vielleicht auch gar nicht herausfinden. Aber selbst in der thailändischen Küche, die wir eigentlich sehr schätzen, gibt es vieles, was wir nicht mögen, z.B. frittierte Insekten und Maden, allerlei Arten von getrocknetem, sehr streng riechendem Fisch etc. etc. Einmal beobachten wir junge Thai-Damen, wie sie genüsslich an einem Frosch knabbern - auch das ist nicht unbedingt unser Fall.



 Mit dem Expressboot entkommen wir dem täglichen Verkehrsinfarkt auf Bangkoks Straßen.



 Am Pier Nr.8 in Banglamphoo: Warten auf das nächste Boot



"Room for monks": 
Buddhistischen Mönchen steht auf dem Expressboot ein Ehrenplatz an der Reling zu.



Blick vom Wat Arun auf den Chao Phraya



 Wat Arun bei Nacht



 Auf dem Blumenmarkt: Orchideenhändler



 "Tempelfarbe" gelb: Hier wird Tempelschmuck aus frischen Blüten verkauft.



Blumenschmuck



 Noch mehr Orchideen



 Unmittelbar neben dem Blumenmarkt kann man auch frisches Gemüse kaufen.


Für diese Katze wird es nachts im Klong Talaat-Markt sicherlich keinen Mangel an Beute geben.



Einfach köstlich: Klebreis mit Mango im  Kaufhaus Old Siam.



Bevor wir in das Gewühl von Chinatown eintauchen, stärken wir uns erst einmal mit superleckeren Dim Sum - hier zum Minipreis von nur 5 Bath (etwa 13 Cent) pro Stück.



Chinatown: Gedränge auf der Sampeng Lane



 Hier gibt es getrocknete Meeresfrüchte aller Art.



 Entenfleisch besitzt in der chinesischen Küche einen besonderen Stellenwert.



 Sauer eingelegtes Gemüse



Eine besondere Spezialität der chinesischen Küche: Seegurken.
Hier beschließen wir: Zum Abendessen gehen wir zu "Otto"!!


 Auch in der thailändischen Küche gibt es einige Spezialitäten, die wir eher weniger schätzen.


Spezialitäten-Nahaufnahme


 Sieht das nicht verdammt nach gerösteten KAKERLAKEN aus?



Dann doch lieber Schnitzel, Kartoffelsalat und bayrisches Bier bei "Otto"!
Dieses deutsche Restaurant ist seit Jahrzehnten eine Institution in Bangkok - 
auch bei der einheimischen Mittelschicht.