Donnerstag, 22. November 2012

Spanien 9: Von Mandy nach Madrid

28.10. bis 6.11.2012

Nach unserer Rückkehr aus Marokko fahren wir in Etappen mit Bus und Bahn über Algeciras, Jerez de la Frontera und Sevilla nach Madrid. Das Wetter ist jetzt umgeschlagen, praktisch mit unserer Ankunft in Gibraltar. Seitdem hatten wir schon einige Regentage, in den Wochen davor war das Wetter perfekt. 

In Sevilla bleiben wir drei Tage. Die Stadt hat mit ihrem reichen maurischen Erbe und ihren verwinkelten Gassen ein ganz besonderes Flair und ist noch einmal ein richtiger Höhepunkt. 

Madrid dagegen finden wir eher enttäuschend. Hier ist für unseren Geschmack alles etwas zu groß und monumental geraten, ein bisschen fehlt da der Charme. Madrids Museen sind allerdings Weltklasse. Rein zufällig mieten wir uns im Stadtteil Atocha ein und stellen dann fest, dass die Top-Museen nur wenige Minuten von unserem Hostal entfernt liegen. So können wir uns schon am Abend unserer Ankunft im Centro de Arte Reina Sofia Picassos "Guernica" anschauen. Auch der Prado mit seiner einzigartigen Sammlung ist nicht weit. 


Der Abflug von Madrid am 6.11.2012 wird dann richtig stressig. Obwohl wir ganz andere Informationen haben, verlangt man beim Einchecken plötzlich Kartons für unsere Räder. Wir protestieren heftig, aber das beeindruckt die Dame von Qatar Airways wenig. Die Schweißausbrüche, die wir bekommen, lassen sich gar nicht beschreiben, denn wo sollen wir 2 1/2 Stunden vor dem Abflug Fahrradkartons  herholen? 

Unsere Rettung ist ein anderer Passagier, der uns schon vorgewarnt hatte und jetzt zwei überdimensionale Plastik-Spezialtaschen aus seinem Gepäck zaubert, die er uns zum Verkauf anbietet. Er hat sogar Klebeband dabei und hilft uns beim Verpacken der Räder. Vermutlich ist der nette Herr nur als Fluggast getarnt, in Wirklichkeit aber ein Opfer der spanischen Wirtschaftskrise und bestreitet jetzt mit dem Verkauf der Plastiktaschen, die auch für andere Sportgeräte, Kinderwagen, Rollstühle etc. gedacht sind, seinen Lebensunterhalt. Oder steckt er etwa mit der Dame von Qatar Airways unter einer Decke?! Die besteht nämlich plötzlich nicht mehr auf Fahrradkartons, sondern akzeptiert die Plastikverpackung. Wie auch immer - wir sind heilfroh, als die Räder endlich eingecheckt sind.




Jerez de la Frontera, Nuevo Hotel: 
Hier haben wir eines der schönsten Zimmer unserer Reise. 
Wir fühlen uns wie in der Alhambra .....



 Sevilla: Torre del Oro am Guadalquivir


1. November 2012 in Sevilla: 
So kann Allerheiligen auch sein - Sonne, 25 Grad, Orangenernte.


 Sevilla: Die Kathedrale mit der "Giralda", dem Turm aus maurischer Zeit.

Sevilla: Plaza Espana


Bodega Santa Cruz, unser Geheimtipp für Tapas in Sevilla




Stress am Busbahnhof von Sevilla: Unsere Räder sollen in Kartons, aber diese nette Señora setzt sich beim Busfahrer für uns ein. Es reicht, dass wir unsere Fahrräder mit Stoff umwickeln, den wir am Vortag vorsichtshalber gekauft haben.


Madrid: Palacio Real


Die moderne Kathedrale von Madrid wurde erst 1993 von Papst Johannes Paul II. eingeweiht. 
2004 heirateten hier Felipe und Letizia.


Madrid: Plaza Mayor


Madrid: Dieser monumentale Bau am Plaza de la Cibeles war früher das Hauptpostamt.


Uschis neuer Schwarm auf dem Plaza de Oriente


Am Tag unserer Abreise spielt Borussia Dortmund gegen Real Madrid in der Champions League. 
Viele Dortmund-Fans sind schon in der Stadt, so auch Carsten und Oliver.

Diese Gemälde haben uns in Madrid besonders beeindruckt:


 Albrecht Dürer: Selbstbildnis mit Landschaft (1498). 
Dürer ist auf diesem Portrait 26 Jahre alt. An Selbstbewusstsein scheint es ihm nicht zu mangeln.
 Die Spanier nennen den Künstler übrigens Alberto Durero!!!


Francisco de Goya, Pinturas negras: Saturn, einen seiner Söhne verschlingend (um 1820). 
Rauhe Sitten unter Göttern: Ein Orakel prophezeit dem Gott Saturn, dass sein eigener Sohn ihn einst entmachten wird. Saturn hält das für glaubwürdig, hat er doch selbst seinen Vater, den Himmelsgott Caelius, überwältigt und kastriert. Saturns Gegenstrategie: Er frisst seine neugeborenen Söhne einfach auf. Nur den kleinen Jupiter kann seine Mutter vor ihm verstecken...


Francisco de Goya: La maja desnuda (um 1800)
Seit 200 Jahren eine der großen Streitfragen der Kunstgeschichte: Hat die Herzogin von Alba dem Maler nun persönlich Modell "gestanden" oder nicht?


Pablo Picasso: Guernica (1937)
Das Bild entstand als Reaktion auf den vernichtenden Terrorangriff der deutschen Luftwaffe ("Legion Condor") auf die baskische Stadt Guernica im spanischen Bürgerkrieg. Picasso benutzt hier u.a. Motive aus dem Stierkampf: Im Zentrum das sterbende Pferd der Corrida als Metapher für sinnloses menschliches L
eid, der Stier links im Bild als Symbol des Franco-Faschismus.