Mittwoch, 5. September 2012

Großbritannien 5: Von Schottland nach Southampton

29. August bis 5. September 2012

Schlechtes Wetter und schwierige Windverhältnisse verhindern, dass wir unsere Reise auf den Hebriden bis zur Nordspitze der Insel Lewis fortsetzen. Der Sommer 2012 war in Schottland laut Zeitungsberichten der schlechteste seit Jahrzehnten – dafür hatten wir eigentlich noch ganz gute Bedingungen. So treten wir in Etappen die Rückreise an, zunächst mit Fähre und Bus bis nach Inverness. Dort mieten wir uns für zwei Tage in einem B&B ein. Der Besitzer ist etwas kauzig und sehr reserviert. Während unseres Aufenthalts sehen wir ihn nur im Schottenrock. Mich wundert, dass wir morgens nicht mit dem Dudelsack geweckt werden. Auch dem Ruf der Schotten als Geizhälse macht er alle Ehre: Er serviert uns ein mehr als bescheidenes Frühstück und seine größte Sorge scheint es zu sein, dass die Gäste beim Verlassen des Zimmers das Licht nicht ausschalten. Das nennt er “lack of responsibility” und gibt uns dafür sogleich das schlechte Beispiel eines jungen Engländers, der in Abwesenheit immer alle Lampen brennen ließ. “He could have floodlighted the whole town”, meint er kopfschüttelnd und hofft wohl, dass uns das eine Warnung sein wird. Am Ende taut Mr. McCloud (Name geändert) dann doch noch auf und lässt sich sogar auf ein Abschiedsfoto ein.

Von Inverness aus machen wir eine Tagestour zum Loch Ness, bevor wir mit dem Zug weiter nach London und Southampton reisen, wo unsere Freunde Susan und Mike wohnen, die im Moment selber unterwegs sind. So haben wir ein ganzes Haus für uns alleine. Von Southampton aus brach übrigens 1912 die Titanic zu ihrer Unglücksfahrt auf. Die meisten Crew-Mitglieder und viele Passagiere stammten von hier. Das alles ist in einem interessanten Museum dokumentiert.

Zweimal fahren wir auch nach London, die Stadt ist wegen der Paralympics voll von Touristen. Ansonsten bereiten wir unsere Abreise aus England vor. Es wird nicht sofort, wie ursprünglich geplant, mit der Fähre nach Spanien gehen, sondern zunächst nach Frankreich. Der Grund: Dort gibt es einen nagelneuen Fernradweg, den wir im Internet entdeckt haben, von Roscoff in der Bretagne bis nach Bayonne im äußersten Süden, gut 1200 km entlang der Atlantikküste. Den wollen wir uns nicht entgehen lassen …


Unter Schotten: B&B Inverness



Wo ist Nessie?





Das kann nur in London sein.



Trafalgar 2012



Downing Street: Diese beiden Herren verhindern unser Gespräch mit dem Premierminister.



Wir besuchen das Grab von Karl Marx auf dem Highgate Friedhof



Kontrastprogramm: Shoppen im Kaufhaus Harrods



Frauenträume werden (fast) wahr: Handtaschenabteilung im Harrods.
Aber leider (?) ist auf unseren Rädern kein Platz mehr.



Andere sind da erfolgreicher.



WK II -Bunker im Garten:
Hierhin flüchteten sich Susans Eltern bei deutschen Luftangriffen.
Wir sind die ersten Deutschen, die diesen Bunker je betreten haben.


Das war unsere Route in Großbritannien:


                            Großbritannien

StepMap Großbritannien