Seitdem wir Thailand bereisen, übernachten wir in Bangkok immer im Touristenviertel Banglampoo, dessen „Herz“ die Khao San Road ist. Bis 1980 unterschied diese Gegend sich durch nichts von anderen Altstadtgassen. Dann eröffneten die ersten beiden Gästehäuser, schon bald kamen weitere hinzu. Es folgten Restaurants, Reisebüros, Banken, Bücherläden, Souvenirgeschäfte, Frisöre, Schneider, Wäschereien, Apotheken…. – alles, was den Bedürfnissen der Traveller Rechnung trug.
Die Kapazität der nur ca. 400 m
langen Khao San war bald erschöpft und die Hotels, Restaurants etc. begannen
sich in die umliegenden Straßen auszubreiten. So entstand das Touristenviertel
Banglampoo, das zum Treffpunkt der internationalen Travellerszene in Bangkok
wurde. Alle Rucksacktouristen pilgerten auf der Suche nach billigen
Unterkünften und wegen der günstigen Lage zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten
dorthin, so auch wir, zum ersten Male Mitte der 80er Jahre. Zu Beginn blieb die
oft etwas freakige Rucksacktouristenszene hier unter sich, mittlerweile
übernachten in Banglampoo aber auch ganz „normale“ Touristen, junge Leute wie
ältere Herrschaften im Rentenalter und Familien mit Kindern. Denn neben
Budget-Unterkünften findet man hier inzwischen auch Hotels gehobenen Standards
und kann sein Geld in schicken Restaurants und Cafés ausgeben.
Zunächst war die
Khao San praktisch ausschließlich ein Tummelplatz für „Farangs“, wie die
Westler hier und anderswo in Asien genannt werden. Auch das hat sich gründlich
geändert. Längst sieht man in Banglampoo ebenso viele asiatische Touristen ,
v.a. aus China, Malaysia, Singapur, Taiwan. So spiegelt sich der
wirtschaftliche Aufschwung in Asien während der letzten 10 Jahre, wie nicht
anders zu erwarten, auch in der veränderten Zusammensetzung der
Touristenströme. Erfreulich ist auch, dass die Thai, die früher in Banglampoo
nur als Arbeitskräfte präsent waren, immer häufiger auch als Gäste und Kunden
auftauchen. An Silvester z.B. feierten Thai und Farangs ausgelassen zusammen
ins Neue Jahr.
Eins
aber ist in Banglampoo über all die Jahre gleich geblieben: Das Viertel ist
nach wie vor Anziehungspunkt für schräge und exzentrische Traveller, die durch
ausgefallene Kleidung, Ganzkörpertatoos, außergewöhnliche Frisuren etc. auf
sich aufmerksam machen. Diese Umgebung scheint auch andere Reisende zu
verführen, sich eher lässig zu kleiden. So viele Schlabberhosen, Schlabber-T-Shirts
und Gummilatschen sieht man sonst nirgendwo. Manche betrachten ihren Aufenthalt
in Bangkok offenbar auch als eine Verlängerung ihres Strandurlaubs und
spazieren mit nacktem Oberkörper und knappen Oberteilen durch die Straßen. Es soll Thaifamilien
geben, die Sonntagsausflüge in die Khao San machen, um ihren Kindern mal die
verrückten Farangs zu zeigen ….. Die Thailänder selber legen nämlich Wert auf
gepflegte Kleidung, das ist für sie auch ein Merkmal sozialer Distinktion. Dass
viele Westler, die allgemein als wohlhabend gelten, sich so schludrig anziehen,
muss auf die Thai befremdlich wirken.
Wir
dagegen finden es ausgesprochen unterhaltsam und spannend , dem Defilee
exotischer und skurriler Gestalten
zuzuschauen. Ab und zu sind auch „Ladyboys“ darunter, Transsexuelle und
oder Transvestiten, von denen es in Thailand so viele gibt, dass man vom „3.
Geschlecht“ spricht. Sie sehen Frauen oft zum Verwechseln ähnlich und nutzen
das z.T. aus, um sich mit unlauteren Absichten an naive Männer heranzumachen.
Für manchen liebestollen Farang, der glaubte, eine hübsche Thai-Dame erobert zu
haben, hat es da schon ein böses Erwachen gegeben….
Kurz
– in Banglampoo wird es nie langweilig. Das Viertel ist mittlerweile eine
etablierte Sehenswürdigkeit und in jedem Reiseführer zu finden. Ab 18 Uhr wird
die Khao San für den Durchgangsverkehr gesperrt und zur Flaniermeile.
Ess-Stände beziehen Stellung und bieten gebratene Nudeln, frittierte Insekten,
Obst, Currywurst, Shawarma und vieles mehr an. Die Restaurants locken mit
Superangeboten zur „Happy Hour“ - die
allabendliche Party beginnt.
Für
viele mag das abschreckend klingen – wir aber lieben diesen Trubel, das Chaos,
die geschäftigen Straßen in Banglampoo. In der lauten Khao San wohnen wir
allerdings schon lange nicht mehr, unser Stamm-Hotel liegt in einer ruhigen Seitengasse, wie auch unser Bangkoker "Stammlokal", die Gecko-Bar.
In
Bangkok also auf keinen Fall verpassen – Banglampoo und die Khao San Road!!
Auf der Khao San Road fließt das Bier in Strömen - zu jeder Tageszeit.
Hier kann man gut und billig essen -
z.B. Pad Thai (thailändische gebratene Nudeln) ab ca. 60 Cent
Überall kann man sich massieren lassen - meist auf offener Straße.
Diesen asiatischen Touristen gefällt´s offensichtlich ...
... während der Kunde rechts im Bild noch etwas skeptisch wirkt.
Das Preis-Leistungsverhältnis bei touristischen Angeboten ist exzellent -
hier gibt´s sogar etwas umsonst.
hier gibt´s sogar etwas umsonst.
Eine Tätowierung gehört fast zur touristischen "Grundausstattung" in Banglampoo.
Ab Einbruch der Dunkelheit ist auf der Khao San kaum noch ein Durchkommen.
Besonders die Ess-Stände sind umlagert - und zwar selbst dann, wenn solche ungewöhnlichen Spezialitäten angeboten werden wie hier vorn.
Das beste Pad Thai gibt´s bei Buhm, und es wird jedes Mal mit einem strahlenden Lächeln serviert. Sie steht seit sieben Jahren jeden Abend mit ihrer kleinen Garküche auf einer Parallelstraße zur Khao San.
Viele Besucher hier ziehen allerdings flüssige Nahrung vor.
Auch die Thai sind ganz groß im Feiern ...
.......wie man auch hier sieht.
Überraschung kurz vor Mitternacht an Silvester: Ein Auftritt der Ladyboys.
Ladyboys 2
Ladyboys 3
Trotz des buntgemischten Publikums und des hohen Alkoholkonsums haben wir die Khao San immer nur friedlich erlebt - was sicher auch der dort stationierten Spezialeinheit der thailändischen Touristenpolizei zu verdanken ist.
So ein Zufall: In Bangkok treffe ich meine Ex-Sowi-Schülerin
Anna Angenendt (Abi 2006)!
Anna Angenendt (Abi 2006)!
Unsere "Stammkneipe" ist die Gecko-Bar an der Ecke von Phra Athid Road und Soi Chana Songkram. Das Bier hier ist garantiert eiskalt, vor allem aber kann man wunderbar die vorbeiflanierenden Leute beobachten. Serviert wird nur Frühstück (besonders gut: gemischte Früchte mit Müsli und Joghurt), wer tagsüber Hunger hat, holt sich einfach was von den Essensständen gegenüber.
Die Gecko-Bar zieht besonders viele schräge Vögel an.
Gecko Bar: Dieser Brasilianer und seine französische Freundin sind es gewohnt, fotografiert zu werden, sagen sie mir.
Dieser Engländer ist schon am Vormittag gegen zehn sturzbetrunken eingeschlafen. Eine der Serviererinnen nutzt die Gelegenheit und bedient sich aus der Whiskyflasche des Zechers.
Nahaufnahme des "Tatortes". Unsere Einschätzung: Für den ist der Tag gelaufen. Sehr überrascht (und beeindruckt) sind wir, als der Kerl am späten Abend immer noch "aktiv" ist.
Wir sehen diesen Engländer etwa eine Woche lang in der Gecko-Bar.
Jeder Tag lief bei ihm nach demselben Schema ab ...
Die Biermädchen der Gecko-Bar.
Biermädchen werden in Thailand von den Brauereien eingekleidet und bezahlt. Sie sollen den Verkauf "ihrer" Marke fördern (hier: rechts Singha Beer, links Tiger Beer). Die Gecko-Bar hat die hübschesten, aber auch die faulsten Biermädchen in ganz Bangkok! Um die Gäste kümmern die beiden sich kaum, stattdessen spielen sie meist mit ihren Handys oder beschäftigen sich mit Outfit und Make-up.
Am späten Vormittag gegenüber der Gecko Bar.
Viele Traveller sind richtig gut drauf.
Diese Verkäuferin am Obststand gegenüber der Gecko-Bar hat ein Geheimnis. Wer errät es?
Auch Souvenirs werden hier in reichhaltiger Auswahl angeboten.
Typische Straßenszene vor der Gecko Bar
Der Straßenverkehr entspricht hier nicht immer deutschen Sicherheitsstandards.