Washington: 18.6.2013 bis 30.6.2013
Der Flug von San
Francisco nach Washington, D.C. ist kurz, aber wir fliegen in der Nacht und
kommen am nächsten Morgen ziemlich gerädert an. Unser Freund Ted besitzt zwar
kein eigenes Auto, hat aber extra eins gemietet, um uns vom Flughafen abzuholen
– was für ein Glück! Wir haben Ted 1998 bei einer Wanderung im „Great Smoky
Mountains National Park“ in North Carolina südlich von Washington
kennengelernt, ihn damals auch schon in seinem Zuhause besucht und seitdem
immer Kontakt gehalten. Jetzt sind wir wieder hier und alle ein paar Jährchen
älter geworden!!
Ted wohnt in
Maryland, aber bis ins Zentrum von Washington sind es mit Bus und Bahn
lediglich ca. 45 Minuten. Am ersten Tag machen wir nur eine Erkundungstour in
die Umgebung. Uns fällt sofort auf, dass es im Gegensatz zu Kalifornien, wo sie
eine verschwindende Minderheit darstellten, hier viel mehr schwarze Amerikaner
gibt. Ted wohnt in einem interessanten multikulturellen Viertel. Neben Latinos,
die in der Mehrheit aber nicht aus Mexiko, sondern eher aus anderen
mittelamerikanischen Staaten kommen, leben hier auch viele andere
Nationalitäten. Dabei sind Einwanderer aus Asien nicht so dominant wie in
Kalifornien. Ein großer internationaler Supermarkt bietet die ganze
Lebensmittelwelt Mittelamerikas und Westafrikas. Wir entdecken außerdem ein
kleines Geschäft mit Zutaten für die äthiopische Küche, die zu unseren
Favoriten gehört, und frischer Injera, einem weichen Pfannkuchen, der quasi zu
allen äthiopischen Gerichten gegessen wird, traditionell hergestellt aus Teff,
einer Hirseart. Der Besitzer des Ladens erzählt uns, dass es hier die größte
äthiopische Gemeinde in den USA gibt und entsprechend viele Restaurants.
Ansonsten fällt
uns am ersten Tag noch auf, wie grün und üppig alles ist – ganz anders als in
Kalifornien. Um diese Jahreszeit regnet es hier viel und Gewitter sind an der
Tagesordnung, dabei ist es schwül-heiß. Das sei nicht immer so gewesen, erzählt
uns Ted, der schon lange in dieser Gegend lebt, Klimawandel eine
wahrscheinliche Ursache dafür. Für Ted ist das ein großes Thema. Er hat früher
als Anwalt gearbeitet, sich aber aus diesem Job zurückgezogen und engagiert
sich jetzt als Umweltaktivist. Vor einem Jahr hat er die Bewegung Climate first! gegründet und zu seinem Lebensinhalt gemacht.
Am nächsten Tag
nehmen wir die Räder mit in die Bahn und fahren nach Washington. Die Räder
können wir hier nirgendwo unbeaufsichtigt stehen lassen (das machen wir nur in
japanischen Großstädten), deshalb drehen wir nur eine Runde durch die
Innenstadt, vorbei am Weißen Haus und zur sogenannten „National Mall“, einer
weitläufigen Grünanlage mitten in der Stadt, an deren einem Ende das „Lincoln
Memorial“ liegt, am anderen Ende steht das Capitol. Außerdem befinden sich hier
noch weitere Gedenkstätten und die berühmten Smithsonian Museen. Die
wichtigsten Sehenswürdigkeiten haben wir alle schon 1998 angeschaut, das sind
15 lange Jahre her (damals war Clinton im Amt), trotzdem können wir uns an
vieles noch erinnern. Vor dem Weißen Haus gibt es wahrscheinlich als Folge von
9/11 jetzt viel mehr Barrikaden, Abgrenzungen und Sicherheitskräfte, man kann
aber immer noch für ein Foto posieren und durch das schwarze Gitter einen Blick
auf die Gemüsebeete werfen, die Michelle Obama als Anregung für ein gesünderes
Essen hat anlegen lassen. Die Lincoln-Gedenkstätte ist genauso beeindruckend,
wie wir sie in Erinnerung hatten, einfach der Hammer.
Am nächsten Tag
reisen wir schon wieder ab. Wir sind eine Woche früher als ursprünglich
vorgesehen in Washington und haben deshalb noch eine mehrtägige Fahrradtour in
dieser Gegend geplant.
Washington D.C.: Das Weiße Haus steht als erstes auf unserem Besuchsprogramm.
Deutsch-amerikanische Personalrotation:
Fast zeitgleich mit unserer Ankunft in Washington trifft Obama in Berlin ein.
Das Weiße Haus ist seit über 200 Jahren der Amtssitz der amerikanischen Präsidenten.
um für den Verzehr von gesundem Gemüse zu werben.
Die längste Friedensaktion aller Zeiten:
Seit 33 Jahren campiert Conception Picciotto ununterbrochen, Tag und Nacht, Sommer und Winter,
"rain or shine", vor dem Weißen Haus, um für den Weltfrieden zu demonstrieren.
Friedensdemonstrantin - offensichtlich mit israelfeindlicher Tendenz
Das Zentrum der amerikanischen Hauptstadt ist sehr weitläufig, mit den Fahrrädern jedoch kein Problem. Allerdings sind die Autofahrer hier oft wenig rücksichtsvoll, wir erleben mehrere gefährliche Situationen.
An der Gedenkstätte für den Zweiten Weltkrieg spielt eine Militärkapelle.
Musikanten in Uniform
Die monumentale Marmorstatue im Lincoln-Memorial
Blick von den Stufen des Lincoln-Memorials auf die "National Mall". Der obeliskartige "Turm" ist das George-Washington -Memorial, das im Moment für Renovierungsarbeiten komplett eingerüstet ist.
Unterwegs in Takoma Park/Maryland, wo Ted wohnt.
Ted mit Freundin Marianne
Hier kauft Ted ein: Der COOP in Takoma Park führt ausschließlich "Organic Food" (Bio-Lebensmittel).