Am nächsten Tag reisen wir weiter nach Galle. Der Aufenthalt in der rund 100 km südlich von Colombo gelegenen Stadt ist ein schöner Abschluss für unsere Fahrradtour durch Sri Lanka.
Nirgends wird die lange koloniale Vergangenheit der Insel sichtbarer als hier. Bereits im 16. Jahrhundert sicherten die Portugiesen den strategisch günstig gelegenen Naturhafen mit Befestigungsanlagen, die Holländer eroberten die Stadt 1640 und bauten sie mit Hilfe aneinandergeketteter schwarzer Sklaven zu einem von mächtigen Schutzwällen gesicherten Fort aus, dem wichtigsten Stützpunkt in ihrer Gewürzkolonie Ceylon. 1796 wurden sie von den Engländern vertrieben, die bis zur Unabhängigkeit Sri Lankas im Jahre 1948 blieben. Seit 1988 ist das Fort und die darin liegende Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe.
Der koloniale Charme von Galle erschließt sich am besten bei einem Spaziergang durch die Altstadt, die ein echtes Schmuckstück ist. Zwar hat das feuchtheiße Tropenklima erheblich an der Bausubstanz aus dem 18. und 19. Jahrhundert genagt, aber viele Häuser sind auch gut erhalten bzw. stilvoll renoviert worden. Am frühen Morgen sieht man in den ruhigen Gassen Hochzeitspaare, die hier den schönsten Tag ihres Lebens bei optimalem Fotolicht dokumentieren wollen. Besonders beliebtes Hintergrundmotiv ist der Leuchtturm.
Wir bleiben 1 1/2 Tage in Galle und genießen nur Superlative. Unser Guesthouse ist klasse, wir essen phantastisch, das Wetter ist äußerst angenehm, es ist deutlich kühler als bei unserer Ankunft in Sri Lanka. Von unserem Balkon aus beobachten wir morgens, wie die zahlreichen Jogger hier ihre Runden drehen. Das geht nur in der Altstadt, wo man sich wie in einer Fußgängerzone fühlt, vor den Toren des Forts tobt das übliche Verkehrschaos.
Galle: Die Mauern des holländischen Forts schützten
die Altstadt vor dem Tsunami 2004.
Haus aus der Kolonialzeit
In einer Altstadtgasse
Schule aus!
Grabplatte aus dem 18. Jahrhundert in der Groote Kerk
Wandreklame an einem der laut Reiseführer besten Restaurants der Stadt
Moschee an der Festungsmauer - früher eine Kathedrale
Die pittoreske Altstadt bietet das richtige Ambiente für Hochzeitsfeiern.
Eine junge Braut mit Begleiterinnen
Fotoshooting in der Festung
Auch hier schätzt man den "Käfer".
Keine Vegetarier mehr: Im Seagreen Guesthouse von Uwes Freund Naman
bestellen wir eine leckere Seafood-Platte
Naman mit Gästen; auch Udo Lindenberg war schon hier.
Naman erzählt uns eine interessante Geschichte:
Helmut Kohl hielt sich während des Tsunamis Weihnachten 2004 zur Kur in einem Resort in der Nähe von Galle auf. Die Flutwelle überspülte die 1. und 2. Etage seines Hotels. Er überlebte nur deswegen unverletzt, weil sein Zimmer ein Stockwerk höher lag,
und wurde wenig später mit einem Hubschrauber evakuiert.
und wurde wenig später mit einem Hubschrauber evakuiert.
Der
ehemalige Bundeskanzler engagierte sich in der Folgezeit sehr für den
Wiederaufbau der zerstörten Küstenregionen Sri Lankas.