20. bis 22. November 2012
Von
Arugam fahren wir ins Hochland. Zwei Tage brauchen wir bis Ella, einen
kleinen, sehr touristischen Ort, der schon 1000 m hoch und mitten in den
Bergen liegt. Die letzten ca. 70 km sind mit fast 1400 Höhenmetern zwar
anstrengend, aber es lohnt sich. Es vielleicht unser schönster
Fahrradtag in Sri Lanka. Wir haben nur schmale, wenn auch z.T. holprige
und mit Schlaglöchern übersäte Straßen, auf denen kaum Verkehr ist.
"Unten" fahren wir durch Dschungel und sehen u.a. viele Pfaue und auch
Affen, frischen Elefantendung, aber keine Elefanten, weiter oben geht es
stundenlang durch Teeplantagen, die wie ein Teppich die Hügel überziehen und mit ihrer satten grünen Farbe sehr ästhetisch
ausschauen. Das sehen die Teepflückerinnen sicher nüchterner, für sie
sind die Plantagen harter Alltag. Ihre anstrengende Arbeit wird mit nur
400 Rupien pro Tag entlohnt, umgerechnet ca. 2,50 €, so jedenfalls ein
junger Mann, den wir später im Zug kennen lernen. Viele der Frauen
laufen barfuß, obwohl es hier oben empfindlich kalt werden kann.
Die Pflückerinnen sind hauptsächlich Nachfahren der indischen
Tamilen, die während der britischen Kolonialherrschaft für die
Plantagenarbeit aus Südindien geholt wurden. Sie haben nichts zu tun
mit den srilankischen Tamilen, die vor vielen hundert Jahren nach Sri
Lanka einwanderten und in den Bürgerkrieg verwickelt waren.
Den
Tee haben die Engländer nach Sri Lanka (damals noch Ceylon) gebracht.
Die erste kommerzielle Teeplantage wurde 1867 gegründet. V.a. Schotten
machten ihr Geld mit dem edlen Getränk, z.B. Sir Thomas Lipton, dessen
Name auch heute noch ein Synonym für Tee ist. Die Qualität des
Teeblatts hängt von der Höhe ab, am besten ist das Aroma bei
Pflanzungen über 1200 m. Gepflückt werden übrigens nur die
frischesten, die hellgrünen Blätter. Anschließend werden die
Teeblätter luftgetrocknet, zerkleinert und fermentiert, denn erst durch
diesen Prozess erhält der Tee sein Aroma. In der Nähe der Teefabriken
duftet es oft köstlich nach Tee. Sri Lanka liegt weltweit mit 7 % an
vierter Stelle der Teeproduktion und ist die Nummer 2 im Export - im
Land selber ist der Tee aber oft miserabel. Wir haben einmal Tee
bestellt und dann nie wieder. Das Gebräu, das uns serviert wurde,
schmeckte wie Wasser mit Milch und Zucker und erinnerte nicht im
entferntesten an Tee. Der Kaffee ist übrigens auch nicht viel besser.
In
Ella machen wir einen Tag Pause. Der Ort liegt schön, auch genießen
wir die Annehmlichkeiten, die der Tourismus mit sich bringt. Es gibt
etliche Restaurants und Cafes, so viele Touristen wie hier haben wir
lange nicht gesehen. Nach all den Currys und Samosas ist das typische
Travellerfrühstück, z.B. Käseomelett oder Bananenpfannkuchen, auch
mal eine schöne Abwechslung, aber Gerold ist beinhart und bleibt auch
hier bei Hoppers und Linsenbrei.
Noch im Tiefland: Suchbild mit Pfau
Radler unter sich
An den Steigungen stoßen die LKWs dicke schwarze Rußwolken aus -
offensichtlich ist der Diesel hier von schlechter Qualität.
Nicht gerade eine Wohltat für unsere Lungen...
Keine Ahnung, wofür hier geworben wird
Schulmädchen
Teepflückerinnen auf dem Weg zur Arbeit
Teepflückerinnen (2): Nur die frischen grünen Blätter werden geerntet
Teepflückerinnen (3)
Schöne Teepflückerin
Teefabrik inmitten einer Plantage
Kurz vor Ella: Diese Jungs interessieren sich sehr für
die technische Ausstattung unserer Fahrräder.
In Ella übernachten wir im Forest View Guesthouse
Blick von unserer Guesthouse-Terrasse. Am Baumstamm rechts hängen Jackfruits.
Spaziergang zum Little Adam´s Peak bei Ella
Hier gibt es das beste Frühstück im Ort
Keine Straßenbeleuchtung: Um 18 Uhr wird es in Ella stockdunkel