10.12.2012 bis 22.12.2012
Am Montag reisen wir zum Festland, nach Krabi, einer größeren Stadt an der Westküste. Erst jetzt beginnt unsere Fahrradtour richtig. Wir haben geplant, von hier Richtung Norden bis nach Bangkok zu radeln, gut 1000 km. Thailand ist uns zwar von etlichen früheren Aufenthalten vertraut, wir schätzen Land und Leute und lieben die thailändische Küche, die malayische Halbinsel haben wir aber erst einmal bereist, vor mehr als 20 Jahren.
2008 waren wir mit den Rädern im gebirgigen Norden von Thailand
unterwegs, hier unten im Süden erwartet uns nun ein völlig neues
Thailand-Erlebnis: Die Andamanen-Küste, der Golf von Thailand, also
Meer, Strände, Palmen, damit auch eine ganz andere Art von Tourismus.
Unsere Route führt uns von Krabi zunächst die Westküste entlang
Richtung Norden, dann durch das gebirgige Landesinnere der Halbinsel und
den Khao Sok Nationalpark quer hinüber zur Ostküste und zum Golf von
Thailand und schließlich nach Bangkok, wo wir am 22.12. ankommen.
Befürchtungen, Süd-Thailand könne so überlaufen sein wie z.B. Ko
Phi Phi, bestätigen sich nicht, im Gegenteil. Besonders zu Beginn
fahren wir tagelang, ohne einen einzigen Ausländer zu sehen. Der
Tourismus konzentriert sich offenbar an ganz wenigen Stellen, dazwischen
ist die Küste über weite Strecken unberührt und sehr einsam. Das
führt manchmal dazu, dass wir Probleme haben, eine Unterkunft zu
finden. Aus diesem Grund haben wir einige sehr lange
Tage von bis zu 130 km.
Wenn wir gar nichts finden und die mehrspurige Schnellstraße, die durch ganz Süd-Thailand führt, nicht allzu weit entfernt ist, orientieren wir uns so ab ca. 16 Uhr dorthin. Da gibt es nämlich alle paar Dutzend Kilometer akzeptable und günstige Hotels. Die spannendsten Abende sind das natürlich nicht...
Wenn wir gar nichts finden und die mehrspurige Schnellstraße, die durch ganz Süd-Thailand führt, nicht allzu weit entfernt ist, orientieren wir uns so ab ca. 16 Uhr dorthin. Da gibt es nämlich alle paar Dutzend Kilometer akzeptable und günstige Hotels. Die spannendsten Abende sind das natürlich nicht...
In größeren Orten schauen wir uns gezielt nach chinesisch
geführten Hotels um, die garantieren immer einen bestimmten Standard,
zwar ohne Flair, aber sauber, großzügig, mit Kühlschrank etc. Am Khao
Sok Nationalpark übernachten wir in einer einfachen Stelzenhütte
mitten im Dschungel, das Konzert der Insekten nach Einbruch der
Dunkelheit ist einmalig, doch diese Urwaldromantik hat schnell ein Ende,
als wir uns im Zimmer krabbelnder und fliegender Riesenkakerlaken
erwehren müssen.
Ein anderes Mal bleiben wir bei einem Schweden aus Lappland, der
zusammen mit seiner thailändischen Frau ein kleines Hotel direkt am
Meer führt. Traumhaft! Nicht nur die Lage, auch das Leben des Schweden,
seine Frau schmeißt den ganzen Laden. Je weiter wir nach Norden
kommen, desto einfacher wird es, Unterkünfte zu finden. Zwei Tage vor
Bangkok bleiben wir am Sam Roi Yot Beach in einer etwas edleren Anlage,
die von einem Holländer geführt wird. Er lebt schon seit ewigen Zeiten
hier und bekommt heimatliche Gefühle, als er erfährt, dass Gerold
seine Wurzeln am Niederrhein nahe der holländischen Grenze hat. Spontan
gewährt er uns einen Preisnachlass von 500 Baht (gut 10 Euro).
Kurz - was die Unterkünfte betrifft, war ein Urlaub selten so abwechslungsreich.
Angenehm
ist auch der Verkehr in Thailand. Unser Eindruck: Hier läuft alles relativ zivilisiert
ab. Mehr oder weniger hält man sich an die Verkehrsregeln, gehupt wird
nur, wenn es nötig ist. Dazu hören und lesen wir später aber auch
ganz anderes. Jedes Jahr sterben auf Thailands Straßen mehr als 12.000
Menschen (Deutschland: ca. 4000), viele Unfälle werden durch Alkohol am
Steuer und Drogenmissbrauch verursacht. Wir sind natürlich durch
unsere Erfahrungen in Sri Lanka geprägt und finden es schon
erstaunlich, dass rote Ampeln beachtet werden.
Es ist in
Thailand meist einfach für uns, ruhige, wenig befahrene Nebenstraßen zu
finden, die fast immer gut ausgebaut sind und über einen breiten
Randstreifen verfügen. Oft haben wir richtige Bilderbuchstrecken: Kaum
Verkehr, keine Touristen, direkt am Meer an einer völlig unberührten
Küste und Palmenstränden vorbei oder durch prächtigen Dschungel. Ein
landschaftlicher Höhepunkt sind natürlich auch die Karstberge in den
südlichen Provinzen Krabi und Phuket.
Unsere Route durch Thailand:
Unsere Route durch Thailand:
In der Provinz Krabi gibt es spektakuläre Karstberge.
Der deutsche Besitzer lebt seit 15 Jahren hier.
Abendstimmung an der Mangrovenküste beim Banana Resort.
Abendstimmung beim Banana Resort(2)
Frühstück in einem muslimischen Restaurant
Kautschukplantagen säumen die Straße
Hier wird Rohkautschuk gewonnen.
Unsere Stelzenhütte im Khao Sok - Nationalpark
Morgennebel im Nationalpark
Leckeres Frühstück mitten im Dschungel:
Hier gibt es Khanom Krok - süße Küchlein aus Reismehl, Kokossahne und Palmzucker.
Karstberge - und leere Straßen
Karstberge - und leere Straßen
Endlich treffen wir andere Reiseradler:
Diese drei Basken sind von Bangkok nach Kuala Lumpur unterwegs.
Sie haben nur eine sehr schlechte Karte und bleiben deswegen auf Hauptstraßen.
Palmölplantage
Warten aufs Abendessen - beim Schweden und seiner thailändischen Frau.
Abschied vom Schweden:
In Thailand sitzen wir in der Regel bei Tau und Tag auf den Rädern.
"Was ist denn hier los?" denken wir und halten an.
Gibt´s doch gar nicht? - Gibt´s doch!!
Kokosnussernte mit Hilfe dressierter Affen!!
Kokosnussernte mit Hilfe dressierter Affen!!
Sonnenschutz der besonderen Art:
So wird man beim Aufsammeln der von den Affen
heruntergeworfenen Nüsse garantiert nicht braun.
heruntergeworfenen Nüsse garantiert nicht braun.
Im Laufe der Zeit kommt ein ganz schön großer Haufen Kokosnüsse zusammen!
6000 Kilometer sind geschafft.
6000 Kilometer sind geschafft.
Vorsicht Affe!
In Südthailand sind wir sehr oft auf fast verkehrsfreien Traumstrecken unterwegs.